Ich wurde am 26.07.1987 um 8:14 Uhr in Voitsberg mit 54 cm Größe und einem Gewicht, dass bereits bei 4,30 kg lag, geboren. Meine Eltern waren stolz auf mich, sie wussten jedoch noch nicht was aus mir einmal werden wird. Mir war bereits damals alles klar, oder...? Aber ich musste erst einmal etwas größer und stärker werden. Ich konnte es nicht mehr erwarten um endlich einmal richtig aktiv zu werden.
Als ich dann das 5te Lebensjahr erreichte, musste ich in den Kindergarten gehen. Ein Jahr später durfte ich dann bei einem Schulabschlussfest meines älteren Bruders dabei sein. Dabei kam ich nicht ganz zufällig unter die tobenden Jungs, denn ich wollte ja einfach dabei sein. Da war plötzlich ein Ball im Spiel und alle liefen hinterher, das war dann der Klick in mir und ich wusste, jetzt ist die Zeit reif um das lang erwartete Ziel seit meiner Geburt so richtig in die Hand zu nehmen. Mein Traum war damit bereits gegeben. Ich lief diesen Jungs, die 4 Jahre älter und zwei Köpfe größer waren hinterher, ja sogar auch davon. Alle sahen mir mit Begeisterung zu und meinten, dieser Bub muss ein Fußballer werden, denn ich war ja immer am Ball. Ich glaube dieser Tag war für meine Eltern der Anstoß. Für mich war natürlich schon klar, dass ich einmal Fußball spielen werde.
Im September kam ich dann zur Schule und zugleich hatten mich meine Eltern beim FC-Ligist angemeldet. Somit war dann der Weg meines Vorhabens gesichert, Gott sei Dank.
Beim FC-Ligist war ich bis zur U12, wo ich auch schon eine recht gute Ausbildung bekam. In dieser Zeit hatte ich viele schöne Stunden.
Im Jahre 1999 plante ich den Wechsel zu einem größeren und professionelleren Verein. Ich wechselte zum SK-Sturm in die Mannschaft der Jugend U13 (U14). In dieser Mannschaft war ich bei den Kleinsten dabei, und ich musste mich im Kader behaupten, denn alle meine Mitspieler waren ja ein Jahr älter als ich, was mir auch gelang. Das Training war schon viel härter, denn es wurde auch schon 3x in der Woche, und im Jahr 2000 sogar 4x trainiert. In diesem Verein spürte ich die Professionalität, die in diesem Sport herrschte. Für mich war es zwar eine große Umstellung, aber damit hatte ich kein Problem denn ich wusste genau was ich wollte.....
Ich blieb dem SK-Sturm 5 Jahre lang treu. In dieser Zeit hatte ich viele Höhen und Tiefen miterlebt und im Sommer 2004 war ich bereit für eine neue Aufgabe.
Ich wechselte in die Oberliga Mitte/West zum Deutschlandsberger Sportclub. Zum ersten Mal spielte ich in einer Kampfmannschaft und dort spürte ich was es heißt "Körpereinsatz" zu zeigen. Mit gerade einmal 17 Jahren war ich einer der jüngsten Spieler im Kader, dennoch wurde ich bei den routinierten  Spielern herzlichst aufgenommen und sofort akzeptiert, was für mich persönlich sehr wichtig war. Mit dieser Unterstützung wurde mein neues Vorhaben sehr erleichtert und auch der Trainer hatte vollstes Vertrauen. Aber dann war es so weit......
Am 14. August 2004 absolvierte ich gegen SV-Thal, mit etwas Nervosität, mein erstes Meisterschaftsspiel in einer Kampfmannschaft. Trotz des 2:2 Unentschiedens war es ein befreites und großartiges Gefühl.
Der Höhepunkt in dieser Saison war die Stadioneröffnung im Derby gegen Frauental. 1500 Zuseher sind ins Stadion gekommen und es war eine gigantische Atmosphäre. Und dort wusste ich es, wie sich die internationalen Stars vor jedem Spiel fühlen. Als Krönung des Tages deklassierten wir die Gäste vor eigenem Publikum mit 7:0. Bei der einzigen Saison beim DSC konnte ich mein Talent so richtig unter Beweis stellen und so wurden auch andere Mannschaften und Trainer auf mich aufmerksam.
Die logische Folge war dann der Wechsel im Sommer 2005 zum Landesligaverein SV Gleinstätten. Als jüngster Spieler des Vereins musste ich mich wieder einmal gegenüber den anderen beweisen und das tat ich auch. Sofort ab dem ersten Meisterschaftsspiel stand ich in der SVG-Startelf. Im Vergleich zur Oberliga waren die Spiele in der Landesliga flotter und rasanter. Deswegen hatte ich am Anfang der Saison ein paar Umstellungsprobleme (2 Gelbe Karten nach 3 Pflichtspielen), doch diese hatte ich dann sofort im Griff. Im 3ten Meisterschaftsspiel schoss ich dann auch noch mein allererstes Tor in einer Kampfmannschaft.
Am 28ten September 2005 hatte ich einen weiteren schönen sportlichen Höhepunkt erreicht. Im Rahmen des ÖFB Stiegl-Cup durften und konnten wir in der 2ten Runde gegen den Bundesligiaverein SV Josko Ried vor eigener Kulisse spielen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl vor 1500 Zuseher gegen die Bundesligastars zu spielen.
Nach zwei Jahren Landesliga war es für mich Zeit den nächsten Schritt zu machen. Der nächste Schritt sollte die Regionalliga Mitte beim ASK Voitsberg sein, doch überraschenderweise stieg der Club in die Landesliga ab. Somit war das dritte Jahr in der Landesliga für mich Realität. Aber vielleicht auch gut so. Denn es lief nicht nach Plan für mich. Da ich zu Beginn der Meisterschaft nicht zum Zuge kam, musste ich in die Zweite. Aber ich gab nicht auf. In der sechsten Meisterschaftsrunde bekam ich die Chance von Beginn an zu spielen. Und ich nutzte sie. Der Trainer war begeistert und somit erkämpfte ich mich den Fixplatz als jüngster Spieler in der Startelf.
Nach einer überragenden Herbstmeisterschaft, hatten wir bereits sechs Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Und das Jahr 2008 sollte mein Jahr werden.....
Am 18. April 2008 konnte ich es nicht glauben. Bei der großen "Galanacht des Sports Steiermark"   wurde ich zum Nachwuchssportler des Jahres 2007 geehrt.
Der nächste große Erfolg blieb nicht lang aus. Am 6. Juni 2008 wurden wir, mit 15 Punkten Vorsprung, steirischer Landesliga Meister 2007/08. Diesmal hatte ich mein nächstes Ziel endgültig erreicht. Die Regionalliga Mitte. Da der Vorstand keine großen Veränderungen bezüglich neue Spieler, vorgenommen hat, wurden wir von den Medien und Fußballexperten als Abstiegskanditat Nummer 1 gehandelt. Leider wussten sie nicht, dass dieses mein Jahr war. ;-) Mit sensationellen 27 Punkten in der Herbstsaison wurden wir, mit nur 4 Punkten Rückstand, Vizeherbstmeister der Regionalliga Mitte. Am Ende der Saison wurden wir ausgezeichneter Vierter in der Regionalliga Mitte. Ich bin stolz ein Teil dieser Mannschaft sein zu dürfen.
Im Sommer 2009 hieß meine Divise: "Jetzt oder nie"
Ich war bei Profimannschaften im Gespräch und musste Voitsberg frühzeitig eine Absage für das nächste Spieljahr mitteilen. Das Risiko wurde leider nicht belohnt und ich kam nicht zu meinem gewünschten Profivertrag. Stattdessen hatte mich der DSV Leoben mit großer Begeisterung unter Vertrag genommen. Aber es sollte sich als die schwierigste Saison herausstellen. Mit 22 Jahren zählte ich schon zu den renovierten Spielern und hatte das Kommando in der Abwehr. Der Altersdurchschnitt betrug gerade einmal 21 Jahren. Nach einem Trainerwechsel in der Herbstsaison folgte am Anfang des Frühjahres der nächste negative Aufreger. Es tauchten Altlasten aus den vergangenen Jahren auf und der DSV Leoben musste Konkurs anmelden. Um so mehr ist zu bewundern welchen Charakter die Mannschaft an den Tag legte. Mit solcher schlechten wirtschaftlichen Situation trotzdem Leistung und Erfolge zu feiern. Hut ab! Es war nicht einfach, aber wir konnten uns schlussendlich im Mittelfeld festsetzen. Jedoch war es für mich klar, dass es unter diesen Umständen für mich keine Zukunft mehr gibt.
Umso schöner und erfreulicher war die Rückkehr zum SV Gleinstätten. Nachdem sie den Aufstieg in die Regionalliga geschafft hatten, überlegte ich nicht lange. "Back to the roots" lautete die Devise. Nach drei Jahren Pause kehrte ich mit einem großen Lächeln wieder zum SVG zurück...

In meinen Gedanken schwebte ein Ball umher
45 min. nach meiner Geburt
war ich in Mamas Arm noch
friedlich und ruhig.


Der lang erwünschte Ball
Ein neuer Fußball zum
7ten Geburtstag

Die ersten Schritte, und wo ist ein Ball?
Mit 10 Monaten begann ich
dann endlich zu laufen.
 

Jürgen Trummer